Die Enteignungen jüdischer Unternehmer in der NS-Zeit und der Umgang der Nachkommen mit der verbrecherischen Familiengeschichte bilden den Angelpunkt des Jugendromans Mirjam Presslers "Die Zeit der schlafenden Hunde". Die Konfrontation mit dem jüdischen Opfer der Enteignung bewegt die jugendliche Protagonistin zur Aufdeckung der Wahrheit über die Übernahme des Familiengeschäfts durch ihren Großvater im Zuge der Arisierung. Das Problem wird im Roman im Prozess der Erinnerung aktualisiert und aus zwei Perspektiven – jener der Opfer und jener der Täter – differenziert dargestellt. Der Beitrag beleuchtet, wie dieses Problem adäquat zur Spezifik der KJL, aber auch unter Berücksichtigung aktueller Ereignisse behandelt wird, und zugleich, wie dank der Darstellung von komplexen, auf verschiedenen Zeitebenen situierten Bildern, ein möglichst wirklichkeitsnahes Nachzeichnen der Reflexionsprozesse der Hauptfigur erfolgt.
Data udostępnienia | 6 wrz 2021, 14:19:37 |
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Data mod. | 8 mar 2022, 11:29:32 |
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