Am 30. April 1388 wurde in Schwetz an der Weichsel ein Vertrag über den Söldnerdienst zwischen den Herzögen von Pommern-Stettin, Swantibor I. und Bogislaw VII., dem Hoch- meister Konrad Zöllner von Rotenstein und dem Deutschen Orden abgeschlossen. Dieses Dokument verpflichtete die pommerschen Herrscher für zehn Jahre, auf jede Aufforderung der Deutschordensritter ihnen militärische Hilfe zu leisten. Es verbot zudem jegliche Allianz mit den Feinden des Ordens innerhalb dieses Zeitraums. Das Abkommen wurde durch ein nicht rückzahlbares Subsidium in Höhe von 6000 Gulden und ein Darlehen von 2000 Schock böhmische Groschen zugunsten der Greifen bekräftigt. Swantibor I. war in dieser Zeit eng mit dem Hof des römisch-deutschen und böhmischen Königs Wenzel IV. verbunden, wo er als Richter am Hofgericht tätig war. 1391 verließ der bisherige Rigaer Erzbischof Johannes von Sinten Livland aufgrund eines Konflikts mit dem livländischen Zweig des Deutschen Ordens und ging zunächst nach Lübeck und dann nach Prag. Der Stettiner Herzog, der sei- nen Sohn Otto II. als Kandidaten für das Amt des Metropoliten von Riga vorschlug, erhielt zunächst Unterstützung für seine Pläne von dem König Wenzel IV., dem polnischen König Władysław II. Jagiełło und dem Großfürsten von Litauen Vytautas. Erzbischof Johannes von Sinten wurde im September 1393 seines Amtes enthoben und Papst Bonifatius IX. ernannte Johannes von Wallenrode, den Neffen des ehemaligen Hochmeisters Konrad von Wallenro- de, zum neuen Ordinarius. Im November 1394 wählten Stiftsherren, die Sinten treu blieben, Otto II. für das Erzbistum Riga. Dem Herzog gelang es, nach Livland zu kommen, wo er am 5. März 1396 als Koadjutor von Riga ein Bündnis mit Vytautas abschloss. Angesichts divergierender politischer Ziele brach die zugunsten von Otto II. gebildete Ad-hoc-Koaliti- on schließlich auseinander und der junge Mann war gezwungen, die Erzdiözese zu verlas- sen. Diese Ereignisse führten Ende 1396 dazu, dass Swantibor I. von dem Vertrag mit dem Deutschen Orden zurücktrat. Der Greifenherzog schrieb die gesamte Verantwortung für das Scheitern von Otto II. dem Hochmeister Konrad von Jungingen und dem Orden zu. Der Konflikt zwischen Pommern-Stettin und dem Deutschen Orden endete mit einer Einigung mit Hochmeister Konrad von Jungingen am 2. April 1403 in Hammerstein.
Data udostępnienia | 7 wrz 2021, 12:33:27 |
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Data mod. | 8 mar 2022, 12:57:41 |
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